
Bulli Torte

Motivtorten machen mir einfach richtig viel Spaß, daher freue ich mich immer sehr, wenn ich die Gelegenheit bekomme etwas Passendes für einen lieben Menschen zu machen. Bei meinen Torten beziehe ich mich gerne auf das, was die Beschenkten gerne machen oder mögen. Auch Dinge, die die Person oder ihren Charakter ausmachen, eigenen sich gut.
Meist kommt mir die Idee zu einer Motivtorte aber ganz spontan. So war es auch bei der Bulli-Torte. Meine Schwester erzählte mir davon, dass sie ihren Mann Simon zu seinem Geburtstag mit einem Bulli-Trip in die Schweiz überraschen wollte. Nachdem die beiden dieses Jahr als Camper-Neulinge im Frühjahr gestartet sind, sind beide hin und weg von dieser besonderen Art zu reisen und neue Orte zu erkunden.
Schnell war ihre Geburtstagsüberraschung von uns weitergedacht: alle würden Dinge passend zum Trip schenken, eine Vignette, einen Geldbeutel mit „Taschengeld“ und natürlich ein Fresspaket mit Snacks, Getränken und ein paar Vorräten. Schon während unsereres Gesprächs war mir klar: Wir brauchen eine Bulli-Torte!

Damit eine Motivtorte gut gelingt, macht es Sinn im Vorfeld zu recherchieren. Wie genau sieht das Original aus? Welche Details machen den Gegenstand aus? Auch das Größenverhältnis ist wichtig. Stimmt dieses nicht, wirkt die ganze Torte später wenig realistisch und etwas unförmig. Außerdem nutze ich gerne das Internet und schaue, welche Kreationen andere Leute schon zu einem bestimmten Thema geschaffen haben. Vor allem Torten die nicht ganz perfekt sind, sind hier oft hilfreich, da ich so noch genauer weiß, worauf ich bei meinem eigenen Versuch achten möchte. Im Fall der Bulli-Torte waren dies die Räder. Ich fand es schade in zahlreichen Besispielen platte Reifen zu sehen. Also überlegte ich mir, wie eine Unterkonstruktion hier Abhilfe schaffen könnte.

Natürlich geht aber auch bei mir nicht immer alles glatt und so gibt es auch bei dieser Torte das ein oder andere, das ich im Nachhinein anders machen würde. Hier also noch ein paar Tipps:
- Zwar war die Torte super lecker und durch die Himbeeren frisch und nicht zu süß, ABER mit einer einfachen Ganachefüllung wäre die Bearbeitung des Tortenrohlings sehr viel einfacher gewesen.
- Gleiches gilt für die fondanttaugliche Tortencreme, die ich zum Einstreichen verwendet habe. Schokoladenganache bietet, in gekühltem Zustand, mehr Stabilität als eine Creme. Das macht das Eindecken mit Fondant einfacher.
- Beim Eindecken und später beim Transport ist mir die hinter Ecke des Bullis etwas abgesackt. Um das zu verhindern wäre eine weitere Einmaltrotenplatte in der Mitte ideal gewesen.
- Die Räder hätte ich rückblickend lieber ein oder zwei Tage im Voraus formen sollen. Durchgetrocknet hätten sie mehr Stabilität gehabt.

So geht’s:
Ich habe versucht anhand meiner Bilder zu erklären, wie ich beim Herstellen der Torte vorgegangen bin. Leider lief mir zum Ende hin, mit all den Details, die die Torte hat, die Zeit weg und ich habe das Bildermachen etwas vernachlässigt… Daher gibt es zu den finalen Schritten unglücklicherweiße nur noch Erklärungen. Ich hoffe, dass trotz allem verständlich ist was wann zu tun ist.

-Für alle Arbeiten an der Torte sind Ausdrucke des echten T6 aus verschiedenen Perspektiven unerlässlich.
Damit die Räder der Torte später realistisch wirken, dürfen sie natürlich nicht platt an der Tortenplatte kleben. Daher ist eine Unterkonstruktion notwendig.
– Mit drei Schrauben ein Holzbrett (ca. 1 / 1,5 cm hoch) an die Tortenplatten schrauben
– Damit alles lebensmittelecht bleibt sollte die fertige Untergrundplatte mit Alufolie eingeschlagen werden
– Die Böden unbedingt mit fondattauglicher Tortencreme oder Ganache umranden, bevor die Füllung auf den Boden kommt. So ist sicher gestellt, dass der Fondant später nicht schwitzt oder, im schlimmsten Fall, schmierig und instabil wird.
– Um der Torte mehr Stabilität zu verleihen drei bis vier dicke Kunststoffstrohhalme in die Mitte der Torte stecken und passend abschneiden
!Die Torte muss dafür unbedingt komplett durch gekühlt sein, da sich der Teig sonst schlecht bearbeiten lässt und im Zweifelsfall die Füllung an den Seiten herausquillt!
– Mit einer Krümelschicht überziehen und wieder kaltstellen
-Torte final einstreichen und kühlen
– Mit Lebensmittelfarbstiften oder flüssiger Lebensmittelfarbe und einem Pinsel lassen sich kleine Teile einfärben, mit Glanz veredeln oder Beschriften
– Die obere Hälfte der Torte mit weißem Fondant eindecken und mit einem Skalpell oder einem scharfen Messer passend zuschneiden
– Türkisfarbenen Fondant ausrollen, die unteren Seitenteile mit Hilfe eines Lineals zuschneiden und am unteren Rand des Bullis anbringen
Keine Sorge! Die Nahtstellen lassen sich bei frischem Fondant gut bearbeiten und ausgleichen. Außerdem kann man aus Fondant und etwas Wasser eine Paste anrühren, mit der man die Nahtstellen „verfugen“ kann.

– Im Anschluss die bereits hergestellten Details, wie Fensterscheiben, Kühlergrill, VW-Emblem, Nummernschilder und Scheinwerfer, mit Hilfe von Zuckerkleber auf dem Bulli anbringen
– Die Seitenspiegel aus weißem und schwaren Fondant formen und auf Zahstoche stecken. Diese rechts und links auf gleicher Höhe am Bulli anbringen
-Mit der Fondantpresse lange, dünne Schnüre aus schwarzem Fondant herstellen und mit diesen die Scheiben und Scheinwerfer, sowie den Kühlergrill und die Kante zwischen weißem und türkisfarbenem Fondant umranden
-Mit Fondantwerkzeug lassen sich wunderbar alles sichtbaren Linien auf dem Bulli „einzeichnen“
– Die Räder mit zwei Holzstäbchen, die als Achsen dienen, an der Torte anbrignen
FERTIG

Happy Bulli -Day, Simon!!!

Beerenherz

Saftige "Kürbisse"
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